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News / 15. Januar 2024

Schweiz fällt im Europaranking der E-Mobilität auf Platz 8

Die Elektromobilität in Europa wächst – ist aber kein Selbstläufer, wie eine Datenanalyse von Swiss eMobility zeigt. Finnland und Luxemburg zeigen, was beim Elektroauto-Marktanteil möglich wäre, während die Schweiz im Ranking von Platz 6 auf Platz 8 fällt.

Lange wähnten die Schweizer sich in einem Land der Early Adopter, was die Elektromobilität angeht. An diesem Selbstbild kann auch die Verschlechterung von Platz 6 auf Platz 8 im Europaranking beim Anteil der Elektroauto-Neuzulassungen wenig anhaben. Dabei wachsen die Unterschiede in Europa mit Blick aufs Vorjahr rasant, der Kontinent teilt sich jetzt klar in drei geographische Sphären: ein skandinavischer Block (zu dem man grosszügigerweise die Niederlande zählen muss), einen mittelmässigen mitteleuropäischen Block (in dem mittlerweile auch die Schweiz angekommen ist) und einen Süd-Ost-europäischen Block von Spanien bis Slowakei.

Die Gründe sind vielfältig: Trotz mahnender Worte seitens Swiss eMobility strich der Bundesrat den Wegfall der Elektroauto-Importsteuer, seit Anfang Jahr werden wieder 4% fällig. Dazu kommen Verschleppungen allerlei Art: der Dienstwagen-Nachteil für Elektroautos ist nicht behoben (da die Besteuerung nur die Anschaffungskosten berücksichtigt), es gibt weiter kein Recht auf Laden (oder eine vergleichbare gütliche Lösung) und vom Smart Meter Ausbau ist die Schweiz weit hinter den Erwartungen. Dies befeuert nur eine generell mangelnde Transparenz bezüglich unserer Stromsituation, welche sicher auch dazu beigetragen hat, Elektroautos im Falle einer Strommangellage landesweit unter Generalverdacht zu stellen.

Das alles hat einen hohen Preis – und er offenbart sich, wenn man einmal den Blickwinkel verschiebt: beim Wachstum im letzten Jahr belegt die Schweiz Platz 16, eingebettet zwischen Estland (+2,8%), Lettland (+2,7%) und Litauen (+2,0%). Besonders schmerzlich: mit +2,4% liegt die Schweiz deutlich unterm Europa-Durchschnittswachstums von knapp 4%. Dabei starteten wir vor 12 Monaten noch vor Finnland und Luxemburg. Ersterer konnte seinen Elektroauto-Markt bis heute glatt verdoppeln.

Aber es gibt auch Faktoren, die uns optimistisch stimmen können: die Rohstoffpreise für Batterien sind im letzten Jahr massiv zurückgegangen (Beitrag SRF). Diverse Hersteller planen Elektroauto-Neuentwicklungen in der Grössenordnung von 25 000 CHF. Die Relevanz von Elektroautos bezüglich der Erreichung der Schweizer Klimaziele ist nicht gesunken. Und nicht nur ein Elektroauto führte 2023 das Verkaufsranking, sondern gleich zwei: das Tesla Model Y und der Škoda Enyaq. 1500 MW installierte Solarleistung im letzten Jahr überstieg die Erwartungen selbst von Branchenkennern – das Elektroauto kann für Anlagenbesitzer eine sinnvolle Ergänzung sein. (pd/ml)


Unter folgendem Link gibt's eine detaillierte Auswertung von Swiss eMobility:
https://www.swiss-emobility.ch/de/Aktuell/News/meldungen/206-Baltisches-Wachstum-fuer-die-Schweizer-Elektromobilitaet.php

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