Dauertest Zwischenbericht VW ID.7: Die fast perfekte Reiselimousine

Text/Bilder: Mario Borri

Das Timing für den Langzeittest des VW ID.7 hätte idealer nicht sein können. Vom 15. Juni bis 14. Juli fand in Deutschland die Fussball-Europameisterschaft statt. Und weil wir in unserer Redaktion fast alles Fussballfans sind, nutzten wir die Elektro-Limousine rege, um zu den Spielen zu fahren. Berlin, Köln, Gelsenkirchen oder Düsseldorf waren die Ziele. Einige Redaktionsmitglieder mussten aber überredet werden, die Reisen nicht mit einem Diesel anzutreten, sondern den Stromer zu nehmen. Das Vorurteil, dass ein Elektroauto nicht für die Langestrecke geeignet ist, sass tief. Aber mit den Argumenten, dass der ID.7 theoretisch mit vollem Stromtank über 500 km weit kommt und das die Schnelllade-Infrastruktur in Deutschland an Autobahnen top ausgebaut ist, liessen sich auch die Kritiker umstimmen.

Eine Frage der Reiseplanung
Aber uns allen wurde schnell klar: es braucht ein Umdenken, um mit einem E-Auto eine lange Reise anzutreten. Denn wenn man schneller als 120 km/h fährt, und das kann man in Deutschland ja fast überall, leert sich der 77-kWh-Akku schneller als gedacht. Schon bei Tempo 130, der Richtgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen, sinkt die Reichweite auf unter 400 km. Wie plant man also die Ladestopps ein – zum Beispiel für die Fahrt von Zürich nach Köln, knapp 600 km? Fährt man schneller (über 130 km/h, Verbrauch mehr als 20 kWh/100 km)) und lädt zwei oder drei Mal kurz oder nimmt man es gemütlicher (Tempo 120, 16 bis 17 kWh/100 km) und stoppt nur einmal, dafür etwas länger? Bei beiden Strategien dauern die Ladepausen insgesamt rund eine Stunde. Wenn man bedenkt, dass man sowieso mal anhalten muss, relativiert sich der Zeitverlust.

Schnell geladen und komfortabel zum Fahren
Der VW ID.7 ist aber trotz 400-Volt-Technik (die besten haben 800 Volt) ein Schnelllader. Er ist sogar schneller als vom Werk angegeben. Wenn der SOC unter 20 Prozent liegt, fliesst der Strom mit über 180 kW, VW gibt 175 kW als Maximum an. Dieser Pik hält aber nicht lange, im Schnitt sind es gut 130 kW, eine Ladung von 10 auf 80 Prozent dauert rund 30 Minuten.

Auch sonst macht einem der E-VW das Reisen angenehm. Zum einen beispielsweise mit den üppigen Platzverhältnisse, welche die fast fünf Meter lange mit einem Radstand von knapp drei Metern gesegnete Limousine bietet. Auch wenn vorne ein 1,85 m Mann sitzt, geniessen die Fondpassagiere eine Chauffeur-Limousinen-Beinfreiheit. Zum anderen mit den beiden Optionspaketen «Interieur Paket Plus» und «IQ.Drive», die zwar 4900 bzw. 1380 Franken Aufpreis kosten, aber die das Leben an Bord unter anderem mit einer Harman-Kardon-Soundanlage oder megakomfortablen Ergo-Massagesitzen versüssen und den Fahrkomfort sowie die Fahrsicherheit mit dem «Travel Assist», der automatisch die Spur und den Abstand zum Vordermann hält, nie zu schnell fährt und merkt, wenn der Fahrer müde wird, verbessert.

Attraktive Alternative, auch für Flottenkunden
Fazit: Bei den Langstreckentalenten kann der Stromer dem Diesel zwar nicht ganz das Wasser reichen, mit einem Selbstzünder ist man immer schneller am Ziel. Der effiziente und kräftige (286 PS), Elektro-Antrieb, das Ladetempo und der Top-Komfort machen den VW ID.7 aber zur attraktiven Alternative. Und mit einem Basispreis von 60'700 Franken ist die Elektro-Limousine ein faires Angebot für Flottenkunden.

 

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