Volkswagen / 23. Oktober 2020
Weniger Kohle für mehr Strom
Seit sieben Jahre fährt der VW e-Up geräuscharm über die Strassen und gehört deshalb zum durchlauchten Kreis der E-Mobilität Routiniers.
Volkswagen / 23. Oktober 2020
Seit sieben Jahre fährt der VW e-Up geräuscharm über die Strassen und gehört deshalb zum durchlauchten Kreis der E-Mobilität Routiniers.
Vieles hat sich verändert, das Drehen des Zündschlüssels zum Starten der E-Maschine – ein fast vergessen gegangener Vorgang– bleibt. Geräuschlos wird das 83 PS starke Elektro-Aggregat aktiviert und mit ihm die neue Batterie mit 36,8 kWh Kapazität. Diese hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell (18,7 kWh) fast verdoppelt und verspricht laut Hersteller eine mögliche Reichweite von 260 Kilometer. Die Fahrleistung steigt, der Preis fällt: den VW e-Up gibt’s ab 25'850 Franken.
260 Kilometer sind eine Ansage - mit angepasster Fahrweise aber fast realisierbar. Jedoch nur, wenn man unter den drei Fahrmodi «Normal», «Eco» und «Eco+» letzteren auswählt und so auf die maximale Leistung und den Komfort eines warmen Innenraums verzichtet. Wobei wir auch schon beim einzigen wirklichen Kritikpunkt sind: Ein Wärmepumpensystem gibt’s nicht – auch nicht gegen Aufpreis. Der Stromverbrauch in unserer Testwoche variierte in der urbanen Gegend zwischen 7 und 12 kW/h, auf der Autobahn zeigt die etwas altbackene Digitalanzeige in der Instrumentenmitte 20kW/h an.
Zurück zum Fahrverhalten: Im kleinen Stromer lassen sich vier Rekuperationsstufen anwählen. Wir wählen die Stärkste und kommen dem sogenannten One-Pedal-Drive sehr nahe, denn die Bremse betätigen wir nur noch selten. Bei vorausschauender Fahrweise reicht es meist, den rechten Fuss vom Gaspedal zu nehmen, um zu verlangsamen. Für Fahrspass sorgt die Beschleunigung. Nein, nicht die im Pressetext fast in den Sarkasmus gehimmelten 11,7 Sekunden vom Stand auf Tempo 100, sondern die kurzen Sprints, auf 50 km/h. Der eine oder andere Verkehrsteilnehmer dürfte bei Ampelstarts ähnlich überrascht sein, wie wir es waren.
Für eine zweite Verwunderung sorgte der Ladeanschluss: Der e-Up lässt sich dank «grosser» CCS-Buchse mit max. 40 kW in einer Stunde zu 80 Prozent wieder aufladen. Ob ein Fahrzeug mit Realreichweite von ca. 180 Kilometer oft an einer Schnellladesäule geladen wird, dürfen wir an dieser Stelle nicht hinterfragen, denn der besagte Ladeanschluss gehört zur Serienausstattung und einem geschenkten Gaul… – Sie verstehen mich. Zuhause lädt man den e-Up an einer 7,2 kW Wallbox innert vier Stunden auf, die Haushaltssteckdose benötigt viermal länger. (fs)
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